Vereinsausflug nach Hindelang

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Erwartungsfroh trafen die Reiseteilnehmer am Sonntagmorgen auf dem Festplatz ein. Nachdem das Gepäck im Bus verstaut war und alle ihre Plätze eingenommen hatten, starteten wir beinahe pünktlich in Richtung Allgäu. Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Vorstand Markus ergriff unser Busfahrer Axel das Wort und gab uns einige erste Informationen bezüglich der geplanten Wegstrecke. Diese führte uns zunächst über die A 5 und A 8 bis nach Ulm. Da am Sonntag keine LKW auf der Autobahn unterwegs waren, kamen wir recht zügig voran. Nur im Baustellenbereich der A 8 ging es etwas langsamer voran. Hier wird der dreispurige Ausbau bewerkstelligt und es war beeindruckend, was hierzu an Erdbewegung notwendig war und noch ist. Parallel wird auch noch die neue Bahnstrecke gebaut und bei dem Albaufstieg waren schon die für die Brücke notwendigen Stützen im Rohbau zu erkennen. So kamen wir zur geplanten Zeit in Ulm an und der Fahrer fuhr im Zentrum auf den Busparkplatz. Von hieraus schlenderten wir am Münster vorbei durch die Fußgängerzone zum „Cafe im Kornhauskeller“. Hier nahmen wir unser Frühstück ein. Da wir bereits von unterwegs unsere Frühstückswünsche telefonisch durchgegeben hatten, saßen innerhalb kürzester Zeit alle vor vollen Tellern und Tassen. Nach der ausgiebigen Stärkung ging`s wieder zurück zum Bus, aber nicht ohne vorher das Ulmer Münster zu besichtigen. Das im gotischen Baustil errichtete Gotteshaus ist die größte evangelische Kirche Deutschlands. Der 1890 vollendete 161,53 m hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt. Nach dieser beeindruckenden Besichtigung ging es über die A 7 weiter unserem Ziel entgegen. Hier kam es zu einem kleineren Stau, welchen wir mit Liedern wegsangen. Gegen 15:00 Uhr trafen wir in Tannheim ein und bezogen im Hotel „Goldenes Kreuz“ für die nächsten Tage unsere Zimmer. Bei der Aushändigung des Zimmerschlüssels wurde uns ein Begrüßungsschnapserl kredenzt. Die Zeit bis zum Abendessen stand zur freien Verfügung. Ab 18:00 Uhr füllte sich der Speisesaal, denn auch eine Busfahrt macht hungrig. Es wurde ein 5- Gänge Menü serviert, wobei beim Hauptgang aus drei Gerichten gewählt werden konnte. Die beiden Kellner Vladimir und Santo ließen bei der Bedienung keine Wünsche offen. Nach dem Essen folgte ein erster Auftritt und für unsere Liedvorträge wurde von den anwesenden Hausgästen nicht an Applaus gespart. Der erste Tag klang dann für viele in der Lobby oder an der Hotelbar aus.

Am zweiten Tag stand die Fahrt nach Bad Hindelang zum Besuch des Viehscheids auf dem Programm. Da die Abfahrt um 08:30 Uhr erfolgen sollte, waren alle zeitig zum Frühstücksbuffet erschienen. So setzte sich der Bus fast pünktlich in Bewegung. Zunächst über das Oberjoch ging es dann in vielen Serpentinen, die unser Fahrer Axel gekonnt meisterte, hinunter nach Bad Hindelang. Vom Busparkplatz war es nicht mehr weit zum Festgelände. Aus dem großen Festzelt war schon zünftige Blasmusik zu hören und auch die Schellen von den bereits eingetroffenen Tieren waren zu vernehmen. Dicht an dicht standen die Besucher rings um den Scheidplatz und erwarteten die nächste Herde. Die Organisation sah vor, dass die Tiere im Stundenabstand von den einzelnen Alpen im Tal eintreffen. Angeführt vom prächtig geschmückten Leittier (Kranzrind) begleiteten nicht minder stolz die Sennerinnen und Senner die Herde. Am Ende des Platzes wurden die Tiere „geschieden“, d. h. ihren jeweiligen Besitzern zurückgegeben. Bis zum vereinbarten Treffpunkt am Festzelt (hier waren für 12:30 Uhr Plätze reserviert) gab es noch ausgiebig die Möglichkeit, den großen Krämermarkt zu besuchen. Im Festzelt war eine gute Stimmung und die „Hindelanger Musi“ sorgte für tolle Blasmusik. Wie überall durften auch hier die Prominenten (Großkopfädä) ein Musikstück dirigieren. So der Chef des Bierlieferanten und der Festwirt. Bis zur Rückfahrt bestand auch noch die Möglichkeit, den Ort zu erkunden und ein Reiseandenken zu erstehen. Die Heimfahrt zum Hotel verlief ohne Probleme und beim Abendessen trafen sich alle wieder im Speisesaal. Nach dem Essen war für manche ein kleiner Verdauungssparziergang angesagt. Andere schonten ihre Sohlen und bewerkstelligten das Gleiche mit einem flüssigen „Verdauerlä“. So klang der zweite Tag harmonisch aus.

War uns das Wetter gestern wohlgesonnen, hatte der Wettergott für den heutigen Tag zunächst Regen vorgesehen. Doch zuerst wurde wieder ausgiebig gefrühstückt. Danach ging die Fahrt nach Berwang. Bei Reutte ging es auf der B 197 bis Bichlbach und dann ins Namlostal hinauf auf 1336 m nach Berwang. Hinter Reutte bei der Ruine Ehrenberg überquert die bei der Einweihung längste Fußgänger-Hängebrücke Europas das Tal. In Berwang befindet sich die höchstgelegene Hausbrauerei Österreichs „Stadl-Bräu“ im Hotel „Thaneller“. Bei einer Führung erfuhren wir vom Chef „Gustl“ und seinem bayrischen Braumeister Walter (von allen nur „Braui“ genannt) Wissenswertes über die Bierherstellung. „Gustl“ war überrascht als er erfuhr, dass auch bei uns Hopfen wächst. Hopfenbauer Albert interessierte die verwendete Hopfensorte, da nach Gustls Aussage er Hopfen in Pelletform aus der Hallertau verwendet. Nach so vielen Informationen starteten wir immer noch bei Regen zu einer Fahrt mit dem „Stadl-Bräu-Express“ zu einem Wasserfall – ganz zum Wetter passend. Lokführer „Michael“ drehte noch einige Runden und brachte uns sicher wieder zum Ausgangspunkt zurück. Nach diesem Abstecher nahmen wir im „Stadl-Bräu“ unser Mittagessen ein. Auch hier wurden wieder Lieder angestimmt. Anschließend ging es zurück in Richtung Tannheim. Der Regen ließ nun nach und so fuhren wir zum Vilsalpsee. Da es immer noch leicht nieselte, wurden im Restaurant bei Kaffee und Kuchen zuerst die Laune und dann das Wetter besser. Sogar einige Sonnenstrahlen wurden gesichtet. Die sportlichen Teilnehmer bewältigten den Rückweg zum Hotel per pedes. Andere zogen es vor, unserem Busfahrer Axel bei dessen Rückfahrt Gesellschaft zu leisten. Nach dem Abendessen ließen wir wieder unsere Stimmen erklingen. Jetzt waren Worte des Dankes angesagt. Markus lobte die harmonische Reisegesellschaft. Und weil ohne gute Vorbereitung nichts läuft, dankte er der Person ganz besonders, die dafür verantwortlich war: Seiner Frau. Als Geschenk erhielt sie ein großes Herz. Danach sorgte ein Alleinunterhalter für Stimmung. Wenn jemand in Holland geboren wurde, im Rheinland aufwuchs und seit über 40 Jahren in Bayern lebt, kann man wohl von einem internationalen Künstler sprechen. Dies erzählte mir Horst, so hieß unser Musiker, der früher mit einer Band professionell Musik machte. Er verstand es super, mit seiner Musikauswahl unseren Geschmack zu treffen. Die Tanzfläche war meistens gut besucht und auch Liedwünsche erfüllte er. Gegen Mitternacht klang sein Engagement aus und bei seinen Abschiedsworten lobte er unseren Chorklang, dem er an diesem Abend lauschte. Dies freute uns natürlich, denn schließlich ist er vom Fach. Den Abschluss bildete passend dann noch das Lied „`s ist Feieroamd“ mit Solist Markus.

Heute war leider unser letzter Tag und der begann wie immer mit dem Frühstück. Und doch war heute etwas anders. Denn unser Dirigent feierte seinen Geburtstag. Wir nahmen Aufstellung und trugen unter der Leitung von Vize ³ Albert ihm ein Geburtstagsständchen vor. Und Walter`s Liedwunsch „O Herr, welch ein Morgen“ mit Markus als Solist erfüllten wir ihm gerne. Nur auf das Geschenk musste er noch etwas warten, denn dies durfte er sich bei dem folgenden Besuch einer Feinbrennerei aussuchen. So gab es vorab nur eine Flache „ORIGINAL Tannheimer Aqua Hydrante“.

Nachdem alle Koffer gepackt und im Bus verstaut waren, machten wir uns auf die Heimfahrt. Hier hatten wir einen ganz besonderen Bordservice: Unser Geburtstagskind Walter spendierte für alle Sekt und bediente am Platz. Die Fahrt führte uns zunächst Richtung Bodensee. In Hörbranz hatten wir in der Fein-Brennerei „Prinz“ eine Besichtigung gebucht. Von Frau Ulli wurden wir empfangen und erfuhren alles über die Herstellung von feinen Destillaten. Man konnte sich schon vom aromatischen Geruch in den Lagerräumen auf die Verköstigung freuen, denn was so gut riecht, muss auch lecker schmecken. So war es dann auch und manch einer hatte das Problem „Ja welche Sorte nehme ich denn nur mit?“

In der angrenzenden Gaststätte „Rose“ stärkten wir uns zum letzten Mal und traten dann endgültig die Heimreise an. Hatte der Tag in der Früh noch mit Sonnenschein begonnen, setzte jetzt der Regen ein. Die Rückfahrt verlief über die A 96 und am Memminger Kreuz weiter auf der A 7 bis zum Kreuz Feuchtwangen. Von hier weiter über die A 6 Richtung Heimat. An der Raststätte „Ellwanger Berge“ legte unser Fahrer die vorgeschriebene Pause ein. Nicht nur der Regen und der Wind wurden immer stärker, auch das Verkehrsaufkommen wurde immer dichter. Und dann war er da – der Stau. Ab dem Kreuz Weinsberg war es eine zähe Angelegenheit. Dafür ließ je weiter wir Richtung Sandhausen kamen der Regen nach. Bevor wir wieder gegen 18:00 Uhr den Festplatz erreichten, dankte Markus unserem Fahrer Axel für die jederzeit sichere und angenehme Fahrt und übergab ihm den zuvor gesammelten Betrag. Axel bedankte sich bei uns und lobte seinerseits unsere Reisegruppe.

Wir hoffen, dass es allen Teilnehmern gefallen hat und es bei dem nächsten Ausflug ein Wiedersehen gibt.

W. R.