Chronik

Die Anfänge des traditionsreichen Vereins führen in das Jahr 1852. Damals war das bäuerliche Leben das bestimmende Element in Sandhausen, vor allem der Hopfen, Tabak- und Spargelbau.1854 reiste Karl Ludwig Willnauer, Sandhausens erster Zigarrenmacher, in die Schweiz, um das Zigarrenmachen zu erlernen. Nach kurzer Lehrzeit kam er – so der Chronist Ludwig Zimmermann in seinen Heimatort zurück, um in seinem Haus Ecke Seegasse/Goethestraße den ersten Familienbetrieb einer Zigarrenherstellung einzurichten.

So entstand nach und nach das „Zigarrenmacherdorf“ Sandhausen. Die Sandhäuser Zigarrenfabriken, die nach und nach entstanden, bescherten Hunderten von Frauen und Männern einen bescheidenen Lohn. Aber Arbeit ist nicht alles, der Mensch braucht Geselligkeit, um nicht zu verkümmern. Die Jungen trafen sich in jener Zeit in den Spinnstuben, um zu singen oder Geschichten zu hören. 1854 scharte ein Lehrer namens Lentz etwa 30 junge Männer um sich, um in froher Runde mehrstimmige Lieder zu singen. Das machte Spaß und wärmte die Seele. Bald ging man dazu über, Choräle einzustudieren, um sie an hohen Festtagen in der Kirche zu singen und damit zur Gottesdienstgestaltung beizutragen. Die kleine Chorgemeinschaft entwickelte sich zu einer sangesfreudigen Einheit, und 1866 – bei der Einweihung der evangelischen Christuskirche – bot sich die Gelegenheit, das Festprogramm durch Choralvorträge festlich zu bereichern.

Dirigent war nun Lehrer Wagenmann. Der eigentliche Gründungstag für den MGV Germania war der 18. Juli 1869. Der evangelische Kirchenchor war am 15. Juli 1854 aus der Taufe gehoben worden. Auch diesen Chor leitete Hauptlehrer Wagenmann. Unter dem Vorsitz von Heinrich Scheid II., und der Chorleitung von Hauptlehrer Wagenmann konnte der MGV Germania mit 40 Sängern das Fest der ersten Fahnen weihe begehen. 1873 wurde Martin Köhler V. 1. Vorsitzender; er führte die Geschäfte des Vereins bis 1882. Sein Nachfolger war Martin Böhler I. 1875 hatte Hauptlehrer Peter Schmitt das Dirigentenamt übernommen, der von 1895 bis 1907 auch den ev. Kirchenchor dirigentisch betreute. „Es war ein Könner mit großer Energie“, heißt es in der „Germania“- Festschrift des Jahres 1954. ...

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